Keller
Ein sprachgewaltiges Plädoyer für Liebe und Menschlichkeit.
Nordhausen am Harz in der Goldenen Aue, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Mädchen wird von einem amerikanischen Bomberpiloten verbrannt. Seine Knochen graben sich tief in die Erde. Im Frühjahr 1953 wird über ihnen ein neues Haus gebaut. Dort wird wieder ein Mädchen mit seiner Familie leben. Die beiden, eines im anderen wiedergeboren, treffen sich. Im Keller. Das Mädchen, mit den Toten und Lebenden verbunden, macht sich auf den Weg durch ein verwundetes Land. Bergwerke und Schulen, Kirchen und Kinderlager werden zu Schauplätzen, in denen Gesetze regieren, die fremd und mächtig sind. Bei jedem Schritt stößt das Mädchen auf die Schrecken eines blutigen Jahrhunderts. Um diesen Schrecken zu bändigen, sieht es ihm ins Auge.
Im Harz hilft die Geistin einem müden Gott, das Gefühl der Sinnlosigkeit seiner Schöpfung zu überwinden. Gemeinsam gehen sie erneut ans Werk, während das Mädchen sich immer konkreter in die Realität erzählt.
Auf seiner Reise durch die kollektive Geschichte und die eigene Gegenwart hinterfragt das Mädchen die Gewissheiten des Lebens: Familie, Religion, Staat, Gesellschaft.
- S. Marix Verlag
- 9783737411615
- 376 S., gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 12,5 x 20 cm
Das sagt die Presse.
Die Leidenschaftlichkeit, mit der Christina Friedrich einer brennenden Sehnsucht in unzumutbaren Bedingungen Stimme und Körper verleiht, ist unvergesslich.
Wie eine Folie legt Keller behutsam das Leben eines 1945 bei einem Bombenangriff auf Nordhausen ums Leben gekommenen Mädchens über die Existenz der 1965 geborenen Protagonistin.