Jens Kirsten (Hrsg.) | Christoph Schmitz-Scholemann (Hrsg.)
Der Weg entsteht im Gehen
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Die letzten 100 Jahre waren Zeiten sich wiederholender Auf-, Ab- und Umbrüche. Ein Jahrhundert voller Utopien, Lebens- und Gesellschaftsentwürfe, voller Hoffnungen und Enttäuschungen, voller Sehnsucht...
Die letzten 100 Jahre waren Zeiten sich wiederholender Auf-, Ab- und Umbrüche. Ein Jahrhundert voller Utopien, Lebens- und Gesellschaftsentwürfe, voller Hoffnungen und Enttäuschungen, voller Sehnsucht und Leid. Ein Jahr vor der Landesgründung 1920 gab sich die Weimarer Republik in Weimar ihre Verfassung – voller Hoffnung, dass der »Geist von Weimar« die erste deutsche Demokratie beflügeln möge. Nur ein Jahr später gab der Kapp-Putsch, der auch in Thüringen seine Spuren hinterließ, einen bitteren Vorgeschmack von den kommenden Jahren voller politischer Spannungen. Das schlug sich auch in den knapp 100 Texten von Schriftstellern nieder, die dieses Buch versammelt: Zeugnisse der Arbeit des menschlichen Geistes, der den Brüchen und Widersprüchen des Lebens einen Sinn abzugewinnen sucht, ja sie vielleicht in Richtung auf eine bessere Welt ordnen will. Sie stehen nicht nur für sich, sondern korrespondieren miteinander. So entstehen literarische und zeitgeschichtliche Bezüge, Dialoge. Wer sich auf sie einlässt, erfährt von individuellen Erlebnissen, Begegnungen und Ansichten, aus denen im kollektiven Flimmern – wie Hans Magnus Enzensberger es formulierte – Geschichte entsteht und erfahrbar wird.
Dr. Jens Kirsten, geboren 1967; Literaturwissenschaftler; Lehre als Möbelpolsterer, bis 1991 Arbeit in diesem Beruf in Weimar und München; Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent in München; Studium der Lateinamerikanistik, Linguistik und Altamerikanistik am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin; 2004 dr. phil.; seit 2006 Geschäftsführer des Thüringer Literaturrates in Weimar.
Christoph Schmitz-Scholemann
Christoph Schmitz-Scholemann, geboren 1949 in Solingen- Ohligs, lebte bis 2001 in Köln, seitdem in Weimar. Er ist Jurist und war bis Juni 2014 Richter am Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Für seine schriftstellerische Tätigkeit (Essays, Lyrik, Radiofeatures) erhielt er 1996 den Essaypreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland.